Darmeinstülpung (Invagination)/ Darmverschluss
Meist sind Kinder im zweiten Lebenshalbjahr betroffen, Risikofaktoren sind bestehende Veränderungen des Darms wie etwa ein so genanntes Meckel’sches Divertikel oder Hämangiome. Bei älteren Kindern kann eine Grundkrankheit wie die Purpura Schönlein-Henoch oder die zystische Fibrose vorliegen. Der Darm stülpt sich in sich selbst in der Längsachse ein, dabei kommt es zu einer Störung der Blutversorgung der Darmwand und letztlich zum Darmverschluss:
Typisch ist der plötzliche Erkrankungsbeginn mit heftigen, kolikartigen Schmerzen und Erbrechen. Der Stuhl ist meist blutig-schleimig („Himbeergelee-Stühle“). Manchmal lässt sich ein walzenartiger Klumpen im Bereich des rechten Ober- bzw. Mittelbauchs ertasten. Mit einer Unterschall-Untersuchung lässt sich die Diagnose stellen. Der weitere diagnostische, aber auch therapeutische Schritt ist die Irrigoskopie, also ein Kontrastmittelröntgen-Einlauf des Darms. Hier kommt es häufig bereits zur Therapie, also zum Herauspressen des eingestülpten Darmanteils. Diese Therapie ist umso erfolgreicher, je früher sie durchgeführt wird.
Falls diese Maßnahmen über einen Zeitraum von etwa zehn Minuten nicht erfolgreich sind, kann nach einem Intervall von etwa zwei Stunden ein weiterer Versuch mit dem Kontrastmitteleinlauf Erfolg haben. Bleibt dieser ebenfalls erfolglos oder bestehen Zeichen einer stärkeren Blutung, muss die Invagination mit einer Operation behandelt werden. In seltenen Fällen kann die Entfernung des geschädigten Darms notwendig werden.
Es kann zu einem Rückfall kommen. Die wiederholte Invagination findet sich in bis zu 20 Prozent der Patienten, bei einem Drittel innerhalb der nächsten Tage, bei den meisten innerhalb des ersten Halbjahres nach der Erstmanifestation.
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