Grippe (Influenza)
Die Grippe ist keine harmlose Erkrankung. Man schätzt, dass im Winter 1995/96 – da gab es die letzte größere Epidemie – allein in Deutschland mehr als 30.000 Menschen an der Grippe gestorben sind. Da ja nicht jede Virusgrippe erkannt wird, ist auch noch von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen.
Doch nicht jede Influenza führt gleich zu solch dramatischen Verläufen, mitunter kann auch eine Virusgrippe recht mild verlaufen.
Aber was ist eine Grippe eigentlich?
Es besteht ein Unterschied zwischen der echten Virusgrippe und dem grippalem Infekt.
Dies ist im engeren Sinne die Grippe, bei der auch von der Grippeimpfung die Rede ist. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die meist im Winterhalbjahr auftritt und eher Kinder und ältere bzw. vorerkrankte (z.B. Diabetes) Personen erfasst oder zumindest bei gerade diesem Personenkreis zu schweren Krankheitsverläufen führen kann. Schwer verlaufende Zweiterkrankungen sind möglich. Nicht selten bleibt zumindest ein wochenlanger quälender Reizhusten als Folge zurück.
Die „echte Grippe“ ist eine akute Infektion des Atemtraktes, die durch die Influenza-Viren ausgelöst wird. Die Ansteckung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen etc.). Das Virus wird in die Lunge eingeatmet, setzt sich dort fest und vermehrt sich. Die Folge ist eine Entzündung der Atemwege und nach ein bis drei Tagen entwickelt sich das typische Krankheitsbild. Die Patienten sind ein bis zwei Tage vor und bis zu sieben Tage nach Auftreten der Symptome ansteckend.
Ein grippaler Infekt beginnt in der Regel nicht so akut wie eine Virusgrippe, vielmehr dauert es Tage, bis die Symptome allmählich zum „Vollbild“ angewachsen sind. Das Fieber ist meist nicht so hoch, und ein Schnupfen gehört immer dazu. Das Krankheitsgefühl ist viel geringer.
Typisch für die Grippe ist das plötzliche Einsetzen schwerer Symptome. Im Vordergrund stehen Allgemeinsymptome wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, allgemeines Krankheitsgefühl und Schwäche sowie Appetitlosigkeit. Weiters treten trockener Husten und Halsschmerzen auf. Bei Kindern kommt es häufig auch zu Übelkeit oder Erbrechen. Sie sollten unbedingt zum Arzt!
Die Krankheitsdauer beträgt meist 7 bis 14 Tage, ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit können jedoch noch über Wochen hinaus andauern.
Die Behandlung einer Influenza erfolgt meist symptomatisch, es werden fiebersenkende bzw. schmerzstillende und hustendämpfende Medikamente eingesetzt. Bettruhe ist anzuraten, da eine Grippe eine große Belastung für den Körper darstellt. Zur Therapie der Grippe steht auch das Medikament Tamiflu zur Verfügung, das direkt gegen den Virus wirksam ist. Es muss aber möglichst rasch, auf jeden Fall innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der Symptome, vom Arzt verschrieben werden. Tamiflu kann auch die Ausbreitung des Virus begrenzen.
Der Impfstoff besteht aus abgetöteten oder abgeschwächten Virusbestandteilen und wird vom Arzt verabreicht. Dieser entscheidet auch, ob Personen nicht gegen Grippe geimpft werden sollten, z.B. Allergiker. Die Impfung selbst ist sehr gut verträglich. Der Schutz beginnt etwa eine Woche nach der Impfung, zwei Wochen später besteht voller Impfschutz. Der Impfschutz sollte jährlich erneuert werden, denn Grippeviren ändern sich ständig. Der Impfstoff muss jährlich an die sich regelmäßig ändernden Virenstämme angepasst werden.
Auch bei Schwangeren ist die Impfung ohne erhöhtes Risiko möglich. Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillperiode sind mit einer erhöhten gesundheitlichen Belastung verbunden, bei denen Influenzavirus-Infektionen besonders gefährlich werden können.
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